Belgische Partnerstadt Rotselaar auf der LaGa
Seit ca. 40 Jahren besteht mittlerweile die Partnerschaft von Bad Gandersheim mit Rotselaar in Belgien offiziell. Schon seit 50 Jahren gibt es starke persönliche Beziehungen zwischen beiden Städten.
Und auch im Rahmen der belgischen Woche (09. – 14.08.23) ist eine große Delegation zur LaGa nach Bad Gandersheim gekommen. Allein die Stadtverwaltung incl. des Bürgermeisters, Herrn Jele Wouters, war mit ca. 20 Personen dabei. Insgesamt waren 73 Personen mit Bussen und Privatfahrzeugen angereist.
Natürlich durften die Mönche mit ihrem Bier nicht fehlen. Sie hatten einen stark frequentierten Stand direkt in der Nähe der Seebühne. Eine Gruppe Klöppelfrauen aus Rotselaar zeigte ihr altes Handwerk ebenfalls auf dem LaGa-Gelände. Die fünfköpfige belgische Jazzgruppe „Saxpack“ war verschiedene Male aufgetreten und erfreute sich eines großen Zuspruchs. Sie war auch bei dem eigentlich großen Highlight aktiv - dann als die belgischen Riesen auf dem Gelände auftraten und auch als diese dann in einem großen Umzug durch die Stadt zogen.
Bei den Riesen handelt es sich um eine belgische Tradition von bis zu über 4,50 m großen Puppen, die dort von verschiedenen Vereinen (Reusenverein, Bayernfreunde) fortgeführt wird. Die Puppen stellen Originale aus dem städtischen Leben Rotselaars dar, z.B. Siska - ein Milchmädchen aus dem 19.Jahrhundert, Fons - ein noch lebender über 100 jähriger Arzt, Tone – die Frankenstein-artige Nachbildung eines möglicherweise innerhalb der Gemeinde gefundenen menschlichen Riesenskelettes sowie Franz – dargestellt als Bayernfreund, der sicher im Moment das bekannteste Gesicht in der belgischen Partnerstadt ist.
Der Besuch der Freunde aus Belgien war wieder einmal eine Bereicherung, sowohl für die LaGa als auch wie schon so häufig für die Stadt, mindestens erkennbar an den staunenden, ja manchmal vielleicht sogar etwas ängstlichen Blicken der Kinder entlang der Straßen während des Umzugs der Riesen.
Partnerschaften können bereits auf kommunaler Ebene einen wertvollen Beitrag leisten, Frieden zu schaffen. Sie fördern nicht nur ein gegenseitiges Verständnis, sondern sind auch ein Mittel zum Abbau von Egoismen und Nationalismen. Etwas was gerade in Zeiten europaweit aufkommender neuer Mauern und Tendenzen zur Abschottung eine ganz besondere Bedeutung erhält. Dies wurde in verschiedenen Ansprachen auf der Seebühne oder beim gemeinsamen Abendessen überdeutlich.
Der Gegenbesuch in Belgien wurde ebenfalls bereits diskutiert. Wahrscheinlich wird es um den 24. August 2024 sein, wenn dort ein großes „Riesen“-fest stattfinden wird.